Das dunkle Spiel 01 - Die Gejagte by Lisa J. Smith

Das dunkle Spiel 01 - Die Gejagte by Lisa J. Smith

Autor:Lisa J. Smith [Smith, Lisa J.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783570380222
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2013-04-21T22:00:00+00:00


Es zeigte das abstrakte Bild eines Waldes, sehr kräftig, mit grünen verwirbelten Linien.

»Na schön, ich habe also tatsächlich einen Wald gemalt« , sagte Audrey. »Ich hatte immer Albträume von Wäldern, aber ich wusste nie, warum. Ich wusste nicht einmal, vor welchem Wald ich Angst hatte.«

»Er zieht die Informationen aus unserem Unterbewusstsein« , stellte Dee fest.

»Also, was ist euch beiden passiert, nachdem wir getrennt wurden?«, fragte Jenny.

»Nicht viel«, antwortete Dee. »Sie haben uns in diesen Raum gebracht, nur dass da zuerst noch keine Tür war. Dann haben wir die Tür entdeckt – und genau in diesem Moment sind die Untoten erschienen und Audrey hat angefangen zu schreien. Aber was ist mit dir? Hast du den Erlkönig gesehen?«

Jenny wandte den Blick ab. »Sozusagen. Es war Julian, der die Rolle gespielt hat.« Sie zögerte, dann platzte sie heraus. »Ihr wisst, dass ihr meinetwegen leidet, nicht wahr? Ich bin diejenige, die er will. Er hat mir gesagt, dass er aufhören würde, euch wehzutun, wenn ich – wenn ich ihm erlaube …«

»Wag es bloß nicht«, sagte Dee mit blitzenden Augen.

»Denk nicht einmal daran«, stimmte Audrey ebenso hitzig zu.

Jenny nickte, sie spürte eine feuchte Wärme in den Augen. Um sich nichts anmerken zu lassen, beobachtete sie Audrey. Während ihres Gesprächs hatte Audrey geschickt ihr Haar wieder aufgesteckt, einen gesteppten Beutel aus ihrer Jackentasche genommen und ihren kirschfarbenen Lippenstift erneuert. Audrey hatte immer so weltgewandt gewirkt, so unverletzbar – jetzt hatte Jenny zum ersten Mal hinter ihre Fassade geblickt.

»Es war bestimmt nicht leicht, in all diesen fremden Ländern zu leben«, bemerkte Jenny und schaute zu Dee hinüber.

Audrey, die gerade ihre Ponyfransen ausschüttelte, hielt einen Moment inne. Dann klappte sie ihre Puderdose mit einem Klicken zu.

»Ehrlich gesagt – es war schrecklich«, erwiderte sie. »Jedes Mal aufs Neue ein richtiger Kulturschock. Diese Entwurzelung – diese Unsicherheit –, und du weißt nie, wann du wieder umziehen musst. Selbst jetzt da Daddy nicht mehr im Dienst ist, habe ich immer noch das Gefühl …«

»Als sei es schwer, echte Freunde zu gewinnen?«

Audrey nickte. »Ich habe das Gefühl, als könnte es jede Minute so weit sein, dass wir zusammenpacken und wieder abreisen müssen.«

»Aber das musst du nicht mehr«, sagte Jenny. »Du bleibst hier bei uns.« Wieder sah sie Dee an. »Richtig?«

»Oh, natürlich«, sagte Dee, und da war kein Groll in ihrer Stimme. Sie legte Audrey eine schlanke, dunkle Hand auf den Rücken.

»Wisst ihr, eins verstehe ich nicht«, erklärte Jenny plötzlich. »Diese Jungs im Wald schienen doch ganz nett zu sein – also, warum haben sie das getan? Warum haben sie uns ausgeliefert?«

»Nun – Elfen tun den Menschen angeblich Gefallen. Antworten auf Fragen, erledigen Arbeiten. Aber sie wollen immer etwas als Gegenleistung, und wenn du sie rufst und versuchst, sie zu fangen, fangen sie manchmal dich. Und nehmen dich in ihre Welt mit. Ich schätze, diese Jungs dachten einfach, dass wir entbehrlicher wären als sie selbst.«

Jenny nickte. »Eine Sache noch …«

»Oh Mann, immer gibt es noch eine Sache!«, unterbrach Dee sie genervt.

»… von wem von euch beiden stammt diese Tür?«, fuhr Jenny unbeirrt fort.



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